Svendborg

Wir wollen ein Boot kaufen! – Begleite uns bei unserer Bootssuche [3/3]

In den letzten beiden Teilen unserer Bootssuche (Teil 1 und Teil 2) waren wir zwei Mal in den Niederlanden und haben dort insgesamt sechs Boote besichtigt. Unser Boot haben wir dabei noch nicht gefunden. Also geht die Suche weiter.

20. November 2021:

Wir sind noch immer in Amsterdam am Bahnhof und warten auf eine Antwort vom Verkäufer des Bootes in Dänemark, ob er auch einen Tag später Zeit für einen Besichtigungstermin mit uns hat. Denn, wie in Teil 2 unserer Bootssuche erzählt, haben wir ein Ticket für den falschen Tag gebucht.

Wir denken aber nicht, dass wir heute noch eine Antwort von ihm erhalten. In der Wartehalle des Bahnhofs suchen wir uns am Handy ein Zimmer in der Nähe. Anita ist ganz schön verärgert, das falsche Ticket gebucht zu haben. Wir überlegen auch, ob wir ein neues kaufen sollen. Aber nochmal 200 € zu bezahlen ist uns dann doch zu teuer. Und wir hoffen einfach, dass er einen Tag später für uns Zeit hat.

Wir checken im Hotel ein. Für unsere Verhältnisse ist es ein sehr feines Hotel. Und wir kommen uns etwas seltsam vor, mit unseren riesigen Rucksäcken am Rücken. Wir sind gerade im Zimmer angekommen, als Roman die Nachricht erhält, dass das Boot auch einen Tag später besichtigen können. Jetzt sind wir wieder erleichtert – und nicht nur, weil wir endlich unsere Rucksäcke ablegen können.

21. November 2021:

veganer Riesen-Pancake

Am nächsten Tag holen wir uns noch Tee und Kaffee und machen uns dann auf den Weg zur nächsten Bushalte-Station, um mit dem Bus Richtung Amsterdam Zuid zu fahren. Dort können wir später in den gebuchten Zug einsteigen. Wir gehen ein bisschen spazieren, aber all zu viel gibt es in dieser Gegend leider nicht zu sehen. Als es zu regnen beginnt suchen wir uns ein Kaffeehaus, arbeiten an unseren Laptops und bestellen uns einen veganen Riesen-Pancake.

Am Abend gehen wir zurück zum Bahnhof und steigen endlich in den Zug Richtung Dänemark ein.

22. November 2021:

Gegen Mitternacht kommen wir in Osnabrück an. Jetzt liegen 4 Stunden Wartezeit vor uns. Wir finden nur ein Fastfood-Restaurant, in dem wir diese Zeit überbrücken können. Wir bestellen und Pommes und etwas zum Trinken. Lange ist es her, dass wir zum letzten Mal um so eine späte Uhrzeit und in einem solchen Ambiente gegessen haben. Mal wieder etwas anderes.

Wir packen mal wieder unsere Laptops aus und versuchen irgendwie die Zeit totzuschlagen. Heute Nacht wurde die Warterei wirklich anstrengend. Denn langsam aber sicher wurden wir auch müde. Und so fühlten sich die Stunden noch viel länger an. Gegen 4 Uhr früh sind wir einfach nur froh, dass unsere Reise endlich weiter geht.

Nach ungefähr einer Stunde Zugfahrt sind wir in Hamburg. Hier müssen wir nochmal eine Stunde auf den nächsten Zug warten. Das passt uns aber ganz gut. Wir genehmigen uns ein kleines Frühstück in der Bäckerei Nur Hier. Es gibt Kaffee und Franzbrötchen. Richtig lecker.

Danach geht’s in den nächsten Zug nach Odense. Der Zug ist richtig voll. Wir haben fast keinen Platz, weder für unser Gepäck, noch für unsere Füße. Also können wir auch in diesem Zug kaum schlafen. In Odense steigen wir dann nur noch um in die Regionalbahn mit der wir unser Ziel in Svendborg erreichen. Mittlerweile sind wir seit etwa 30 Stunden auf den Beinen.

Roman mit einem Franzbrötchen

Am Bahnhof wartet auch schon Niels, der Verkäufer auf uns. Er fährt mit uns nach Rantzausminde. Trotz unserer Müdigkeit sind wir ganz schön nervös, wie diese Besichtigung wohl verlaufen wird. Beim Boot angekommen öffnet Niels erst einmal die Plane, die über dem Cockpit liegt, damit wir in den Innenbereich gelangen können. Denn das Boot ist eigentlich schon bereit für den Winter. Wieder stellen wir unsere üblichen Fragen, um alles über sein Boot zu erfahren und Roman macht einige Bilder vom Boot.

Nach ein bis zwei Stunden fährt uns Niels zurück zu Svendborg Cosy, einer Unterkunft, die wir schnell im Internet gesucht haben. Es ist niemand vor Ort. Wir rufen also die Telefonnummer an, die wir gefunden haben, und bekommen Bescheid, dass noch ein Zimmer frei ist. Wir verabschieden uns erstmal von Niels, bringen unsere Sachen auf’s Zimmer und informieren die Bootsprofis über unseren Eindruck und schicken ihnen alle möglichen Bilder davon.

Nach all den Booten, die wir auf unserer Reise zuvor schon gesehen haben, sind wir uns nicht sicher, ob nicht auch hier noch irgendwo ein riesengroßer Haken ist. Jetzt aber wollen wir erst einmal einige Stunden Schlaf nachholen

23. November 2021:

Am Vormittag telefonieren wir mit Max von den Bootsprofis. Nach dem Gespräch tauschen wir noch einmal in aller Ruhe unsere Gedanken und Eindrücke miteinander aus. Und entschließen, dem Verkäufer eine Nachricht zu schicken, dass wir uns gerne möglichst bald noch einmal treffen wollen, um noch ein paar ausstehende Dinge abzuklären.

Danach gehen wir zum nächstgelegenen Supermarkt einkaufen und bereiten uns in unserer Unterkunft erst einmal ein Frühstück zu. Wir haben eine total schöne Küche mit gemütlicher Sitzmöglichkeit.

Nachmittags gehen wir in Svendborg spazieren und verlieben uns immer mehr in diese wunderschöne Stadt.

Svendborg
Nachmittags gehen wir in Svendborg spazieren und verlieben uns immer mehr in diese wunderschöne Stadt.

Danach treffen wir uns wieder mit dem Verkäufer, fahren gemeinsam nochmal zum Boot und sehen noch in der Bilge wegen einer HIN-Nummer oder CE-Zertifizierung nach. Leider können wir keine vorfinden. Niels nimmt alle Papiere mit und wir sehen uns bei ihm zu Hause bei Kaffee und Kuchen die Papiere an. Und er gibt uns eine Liste, über das gesamte Zubehör, das im Kaufpreis enthalten ist.

Wir vereinbaren schon einmal grundlegende Dinge für den Kaufabschluss, wie zum Beispiel Anzahlung und dass wir bis spätestens am 15. März 2022 ein Gutachten organisieren werden, um das Boot anschließend zu übernehmen. Sofern beim Gutachten keine groben Mängel festgestellt werden.

Nach unserem Gespräch schicken wir alle Infos an die Bootsprofis weiter, die uns daraus eine Kaufvertrag-Vorlage erstellen werden. Uns wird immer klarer, dass es jetzt wirklich ernst wird und es kein zurück mehr gibt. Aber wir sind uns sicher, dieses Boot perfekt für uns und unser großes Abenteuer ist.

Mit dem Eigner haben wir für morgen wieder ein Treffen ausgemacht, bei dem wir den Kaufvertrag besprechen und unterschreiben wollen.

24. November 2021:

Vormittags waren wir wieder spazieren und nachmittags haben wir dann den Kaufvertrag von Max bekommen. Allerdings mit dem Hinweis, dass wir noch wegen einem CE-Zertifikat nachfragen sollen, das laut Inserat vorhanden sein sollte.

Am Nachmittag treffen wir uns wieder mit Niels, dem Verkäufer und fragen ihn deswegen. Er erklärt uns, dass es vermutlich keine CE-Kennzeichnung gibt, weil der Kasko, also die Außenhülle des Bootes, von der Werft gekauft und selbst ausgebaut wurde. Prüfberichte, Zertifikate usw. sind aber vorhanden.

Diese ganzen Infos geben wir an Max weiter. Er will sich das Ganze noch einmal ansehen und wird uns am nächsten Tag Bescheid geben.

Wir gehen den Kaufvertrag gemeinsam mit Niels durch und vereinbaren morgen zu unterschreiben, wenn wir wissen, ob das fehlende CE-Kennzeichen (k)ein Problem ist.

All unsere Gedanken drehen sich nur noch um dieses Boot und die Frage, ob es an dieser CE-Kennzeichnung scheitern wird?

25. November 2021:

Nachdem wir gestern keine Nachricht mehr von Max bekommen haben, geht der erste Blick am Morgen natürlich sofort auf’s Handy. Noch immer keine Nachricht. Wir machen uns Frühstück und warten gespannt.

Gegen 11 Uhr bekommen wir die befreiende Nachricht:

Wir sind extrem erleichtert.

Also fixieren wir mit Niels, dass wir heute unterschreiben wollen. Wir treffen uns am späten Nachmittag direkt am Bahnhof mit ihm. Und unterschreiben den Kaufvertrag für unser Boot. Dabei sitzen wir in einer Wartehalle beim Bahnhof. Anders ist es leider nicht möglich. Denn Niels kommt direkt von seinem Arbeitsplatz zu uns und wir müssen in wenigen Minuten beim Zug, der uns zurück nach Österreich bringt, sein.

Nachdem wir alle drei unterschrieben haben fühlen wir uns dankbar und befreit.

Endlich hat diese Aufregung ein Ende. Und jetzt brauchen wir erst einmal Zeit, das Geschehene zu realisieren.

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Wir sind Anita & Roman und haben 2021 unser Haus verkauft, um auf ein Segelboot zu ziehen.

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