Ein Gasherd am Boot ist nicht nur sehr praktisch, sondern auch sehr wartungsarm. Wir verwenden unseren Gasherd täglich und wollen dabei den Gasverbrauch möglichst gering halten. Bei diesem Thema taucht auch die ein oder andere Frage auf, die wir mit diesem Beitrag weitgehend beseitigen möchten.
Propan, Butan, Erdgas, Flüssiggas.
Was sind die Unterschiede?
Die meisten Gasherde an Land werden wegen der leichten Verfügbarkeit mit Erdgas betrieben. Dieses kommt nicht in flüssiger Form ins Haus, sondern – anders als bei uns an Bord – gasförmig.
Gasherd ist also nicht gleich Gasherd. An Bord haben wir Flaschen mit Flüssiggasen wie Propan und Butan, das außerhalb der Flasche gasförmig wird und so unserem Gasherd zur Verfügung steht.
Jetzt stellt sich die Frage, welches Flüssiggas (Propan oder Butan) wir für unseren Gasherd am Boot verwenden sollen. Doch fangen wir am besten ganz vorne an – bei der Produktion.
Wie wird Propan und Butan gewonnen?
Das meiste Propan- und Butangas wird aus Erdgas und Rohöl gewonnen. Den Prozess nennt man „Fractional Distillation“ (fraktionierte Destillation). Dabei werden die verschiedenen Komponenten des Rohöls oder Erdgases, einschließlich Propan und Butan, aufgrund ihrer unterschiedlichen Siedepunkte, getrennt. Das gewonnene Gas wird anschließend gereinigt und verflüssigt, um es als Flüssiggas zu verkaufen.
Zur Verflüssigung wird das Gas auf sehr niedrige Temperaturen abgekühlt. Durch die Kühlung wird das Gasvolumen verringert, und es entsteht eine Flüssigkeit.
Es gibt jedoch auch andere Quellen für Propan und Butan. Einige Unternehmen produzieren Propan und Butan aus Biokraftstoffen wie Mais und Soja. Darüber hinaus kann Propan aus Raffineriegasen und Butan aus der Raffination von Rohöl gewonnen werden. Einige Unternehmen stellen auch Propan und Butan aus recyceltem Material her, beispielsweise aus Altmetallen oder Kunststoffen.
Verschiedene Siedepunkte und Einsatzbereiche
Der Siedepunkt von Propan und Butan hat einen Einfluss auf den Verwendungsbereich, für den sie am besten geeignet sind. Propan und Butan haben unterschiedliche Siedepunkte. Das bedeutet, dass sie bei unterschiedlichen Temperaturen verdampfen und gasförmig werden.
Propan hat einen Siedepunkt von etwa minus 42°C. Bei höheren Temperaturen verdampft es. Das macht es ideal für Gasherde, Heizungen oder für den Betrieb von Maschinen in kälteren Umgebungen.
Butan hat einen Siedepunkt von minus 0,5°C und ist daher besser für Anwendungen bei höheren Temperaturen geeignet, wie beispielsweise für tragbare Gasgeräte wie Campingkocher, Feuerzeuge und andere ähnliche Geräte.
Es kann also durchaus eine Rolle bei der Wahl des richtigen Gases spielen, ob man mit seinem Boot im Mittelmeer oder der Arktis unterwegs sein möchte und dabei einen Gasherd benutzt.
Was ist Campingaz?
Fast alle kennen die blauen Flaschen von CampinGaz und haben sich wahrscheinlich schon mal gefragt, ob dieser Anbieter etwas besser macht, als die Konkurrenz bzw. ob der Inhalt der Flasche überhaupt für den eigenen Gasherd am Boot geeignet ist.
Erstmal ist CampinGaz nichts weiter als eine Marke. Doch worin unterscheidet sich dieser Anbieter von vielen anderen? Diese Frage lässt sich kurz und knapp beantworten:
In seinen Flaschen mischt der Hersteller Propan und Butan, um einen möglichst breiten Einsatzbereich für Outdoor-Aktivitäten zu ermöglichen.
So reduzierst du deinen Gasverbrauch auf ein Minimum
Da wir jetzt die Details rund um Gassorten und deren Verwendung geklärt haben, kommen wir zum wichtigeren Thema. Wir alle möchten uns das Pilgern zum nächsten Anbieter oder zur nächsten Füllstation möglichst ersparen oder besser gesagt das Auswechseln der Flaschen so weit wie möglich hinauszögern.
Einige von euch warten jetzt vielleicht auf so etwas wie ein spezielles Druckventil, um Gas zu sparen. Doch für den wirksamsten Tipp müsst ihr nicht zwingend extra Geld in die Hand nehmen, denn die meisten haben dieses Tool bereits in der Küche stehen.
Bei uns kommt neben unserem Gasherd am Boot auch ein weiteres Küchengerät zum Einsatz, das uns hilft, den Gasverbrauch zu minimieren: unser Wasserkocher.
Effizient und unkompliziert
Alle, die auf ihrem Boot die Möglichkeit haben, einen Wasserkocher zu benutzen, sollten das auch unbedingt tun. Dieser Wasserkocher tut nicht nur das in kürzester Zeit, wofür er gemacht wurde, sondern bringt auch noch weitere Vorteile mit sich:
Weniger Zeit am Herd:
auch Personen, die gerne kochen, wollen wahrscheinlich nicht unnötige Zeit am Herd verbringen und warten, bis das Wasser zu kochen beginnt. Mit der Verwendung des Wasserkochers eliminieren wir diese Wartezeit und können gleich zu kochen beginnen.
Minimale Wärmeabgabe an die Raumluft:
Wir wollen mit unserem Gasherd am Boot nicht heizen, sondern kochen. Noch wichtiger wird dieser Punkt, wenn wir uns ohnehin schon in Gebieten rund um den Äquator aufhalten, in denen die Luft schon warm genug ist.
Nie mehr Vollgas:
Da das Wasser, das in den Topf kommt, schon sehr nahe am Siedepunkt ist, können wir das Kochen schon mit kleiner Flamme starten. So war es noch nie nötig, an unseren Herdplatten das Gas komplett aufzudrehen.
Fazit
Mit Hilfe unseres Wasserkochers kommen wir mit einer 12kg-Flasche Gas, trotz täglicher Verwendung und regelmäßigem Brotbacken, wahrscheinlich über ein Jahr lang aus. Um Ausfälle zu vermeiden, haben wir eine zweite volle Flasche Gas an Bord, die schnell ausgewechselt werden kann.
Wie lange wir wirklich mit der Flasche auskommen, wissen wir noch nicht, da wir noch immer unsere erste Flasche verwenden. Bisher sind es über 8 Monate. Sobald wir genaueres wissen, ergänzen wir diesen Beitrag natürlich.
Hier auf den Kanaren können übrigens auch Flaschen mit anderen europäischen Anschlüssen aufgefüllt werden. Definitiv ein Vorteil für uns ist auch, dass die dänische Flasche, welche wir noch vom Start unserer Reise haben, den gleichen Anschluss haben, wie spanische Gasflaschen.