Vor weniger als zwei Wochen waren wir in den Niederlanden und hatten bei unserer ersten Suche nach einem Boot leider keinen Erfolg. Nachdem wir in den letzten Tagen wieder einige interessante Gebrauchtboote gefunden haben, machen wir uns wieder auf den Weg. Und es geht wieder nach Amsterdam. In dieser Gegend liegen eindeutig die meisten Boote, die für uns in Frage kommen.
18. November 2021:
14 Stunden Zugfahrt liegen vor uns. Erst verbringen wir die Zeit mit lesen und dann versuchen wir wieder, es in unserem 6er-Abteil gemütlich zu machen. Diesmal zumindest etwas erfolgreicher, als letztes Mal, denn wir waren vorbereitet und hatten eine Decke mit.
19. November 2021:
In Amsterdam angekommen mieten wir uns ein Leihauto. Denn der Ort unserer ersten Besichtigung ist nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Nach 2 Stunden Autofahrt kommen wir in Den Osse an.
Vor Ort erzählt uns der Eigner einige Dinge von seinem Boot. Unter anderem auch, dass es einen neuen Kiel bekommen hat. Und ab diesem Moment war für uns klar, dass dieses Boot nicht in Frage kommt. Denn was mit dem alten Kiel passiert war, haben wir leider nicht erfahren. Außerdem soll der Kiel angeblich aus Edelstahl sein. Das Boot selbst ist aus Aluminium. Die Kombination dieser beiden Materialien ist problematisch, weil zwischen ihnen Kontaktkorrosion entsteht. Das unedlere Metall, also Aluminium, löst sich in diesem Fall auf.
Auf unserer Rückfahrt suchen wir uns eine Schlafmöglichkeit in Amsterdam. Das machen wir immer recht kurzfristig. Dass wir nicht immer das schönste Zimmer bekommen liegt aber vermutlich daran, dass wir bei unserem Budget für’s Zimmer sehr sparsam sind, da wir dort ja sowieso nur ein Nacht oder zwei Nächte verbringen.
In unserem Hotel in Amsterdam angekommen suchten wir erstmal unser Zimmer. Wir fanden es dann im Keller des Gebäudes. Das Zimmer hatte nur ein winzig kleines Fenster und wir kamen uns ein bisschen vor, wie in einem Verließ. Die Bettdecken rochen, als wären sie mit Cannabis gefüllt. Nachgeschaut haben wir allerdings nicht. 😉 Das ist eben, was man für 56 € in Amsterdam bekommt.
20. November 2021:
Am nächsten Tag trinken wir erst einmal einen Kaffee und essen ein paar Donuts. So viele Donuts, wie während unserer Bootssuche haben wir übrigens in unserem bisherigen Leben nicht gegessen.
Während wir unsere Donuts essen ruft Roman bei mehreren Autovermietungen an. Immer wieder ihm gesagt, dass leider keines mehr zur Verfügung steht. Erst beim 5. Versuch sind wir erfolgreich. Aber auch nur, weil wir zum Glück so flexibel sind und das Auto an anderer Stelle am Flughafen abliefern können.
Wir machen uns also mit dem Leihauto auf den Weg nach Lelystad, wo wir auch bei unserer ersten Tour vor 2 Wochen schon einmal waren. Das Boot, das wir besichtigen entspricht gar nicht unseren Vorstellungen und liegt auch mit dem Preis über unserem Budget.
Also fahren wir weiter nach Enkhuizen. Der Makler zeigt uns das Boot, für das wir uns interessieren und lässt es uns dann alleine besichtigen. Von außen wirkt es ganz gepflegt. Wir gehen in den Innenbereich und machen die Türe zum WC/Bad auf. Uns kommt ein ganz fürchterlicher Gestank entgegen. Und in der Bilge steht Wasser. Wie wir herausfinden, weil der Ankerkasten in die Bilge entwässert. Normalerweise sollte die Entwässerung im Ankerkasten direkt nach draußen gehen.
Enttäuscht von den heutigen Besichtigungen rufen wir noch einen Verkäufer in Dänemark an und machen einen Termin für Sonntag aus. Dessen Boot haben wir schon längere Zeit auf unserer Liste. Da es in dieser Gegend aber das einzige Boot ist, wollten wir erst noch alle anderen Optionen hier in den Niederlanden ansehen.
Wir fahren zurück nach Amsterdam und bringen den Leihwagen wie vereinbart beim Flughafen zurück. Am dortigen Bahnhof wollen wir am Schalter ein Ticket organisieren. Die Fahrt würde pro Person etwa 300 € kosten. Wir sagen der Dame, dass wir es uns noch überlegen und recherchieren erstmal im Internet. Nach kurzer Zeit finden wir eine Alternative für 100 € pro Person.
Anita bucht diesen Zug, der in einer Stunde abfahren würde. Direkt nach der Buchung sehen wir, dass wir das falsche Datum ausgewählt haben. Unser Ticket ist erst für den Zug am nächsten Tag gültig. Wir informieren uns über eine Stornierungsmöglichkeit, die gibt es aber leider nicht.
Wir informieren den Verkäufer, dass wir leider erst am Montag anreisen und warten gespannt auf seine Antwort… Wie unsere Suche weitergeht erfährst du im 3. Teil unserer Bootssuche.